Steuerberatung beim Immobilienverkauf: Kosten, Vorteile und was Sie unbedingt wissen müssen

Warum Sie beim Immobilienverkauf nicht allein losziehen sollten

Stellen Sie sich vor: Sie verkaufen Ihre Wohnung oder Ihr Haus nach 15 Jahren. Der Kaufpreis liegt bei 450.000 Euro. Sie denken, Sie haben alles im Griff - der Kaufpreis ist klar, die Nebenkosten sind abgezogen, und der Gewinn ist Gewinn. Doch dann kommt der Steuerbescheid: 32.000 Euro Steuern. Sie sind sprachlos. Woher kommt das? Weil Sie nicht wussten, dass 12.500 Euro an Modernisierungskosten steuerlich absetzbar waren - und Ihr Steuerberater sie sofort erkannt hat. Das ist kein Einzelfall. Jeder fünfte Immobilienverkäufer in Deutschland zahlt unnötig Steuern, weil er die Regeln nicht kennt. Und das, obwohl die Regeln kompliziert, aber nicht unmöglich sind.

Wie viel kostet eine Steuerberatung wirklich?

Die Kosten für eine Steuerberatung beim Immobilienverkauf sind nicht pauschal. Sie hängen vom Wert der Immobilie ab und werden nach der Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV) berechnet. Bei einem Verkehrswert von 300.000 Euro liegt die Mindestgebühr bei 1.872,50 Euro, die Höchstgebühr bei 11.235 Euro. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Ein Steuerberater darf zwischen 1/10 und 6/10 dieses Rahmenbetrags verlangen. Das bedeutet: Bei einer Immobilie im Wert von 400.000 Euro können die Kosten zwischen 94,60 Euro und 567,60 Euro liegen - ja, Sie lesen richtig. Die Spanne ist riesig. Warum? Weil es auf die Komplexität ankommt.

Ein einfacher Verkauf einer Eigentumswohnung, die Sie vor fünf Jahren gekauft haben, kostet weniger. Ein Haus mit 20 Jahren Besitz, mehreren Renovierungen, einer Grundschuld und einem Vermietungszeitraum? Da steigt der Aufwand. Dann kommen noch Zusatzkosten hinzu: Ein Gutachter, der die Modernisierungskosten bewertet, verlangt 0,5 bis 1 Prozent des Immobilienwertes. Bei 500.000 Euro sind das bis zu 5.000 Euro zusätzlich. Das klingt viel - aber im Vergleich zur möglichen Steuereinsparung ist es oft ein gutes Geschäft.

Was genau zahlt der Steuerberater für Sie?

Ein guter Steuerberater macht nicht nur Zahlen. Er sucht nach versteckten Kosten, die Sie vergessen haben - oder nie wussten, dass sie absetzbar sind. Dazu gehören:

  • Anschaffungskosten: Grunderwerbsteuer (3,5-6,5 % je nach Bundesland), Notarkosten (ca. 1,5 %), Grundbuchkosten (ca. 0,5 %)
  • Veräußerungskosten: Maklerprovision (3,57-7,14 %), Notarkosten für den Verkauf, Gebühren für die Löschung der Grundschuld
  • Modernisierungskosten: Sanierungen, Dachdeckung, Fensterwechsel, Heizungsaustausch, energetische Maßnahmen - alles, was den Wert der Immobilie dauerhaft erhöht

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Kunde in Stuttgart verkaufte ein Haus für 620.000 Euro. Er dachte, sein Gewinn sei 380.000 Euro. Der Steuerberater fand 41.200 Euro an nicht berücksichtigten Kosten - darunter 28.000 Euro für eine vollständige Dach- und Fassadensanierung aus dem Jahr 2012. Die Steuerlast fiel von 76.000 auf 42.000 Euro. Das ist eine Einsparung von 34.000 Euro - bei Beratungskosten von 2.100 Euro. Wer macht das schon selbst?

Die 10-Jahres-Frist - und was sich 2025 ändert

Die Spekulationsfrist ist der Schlüssel. Wenn Sie eine Immobilie weniger als zehn Jahre nach dem Kauf verkaufen, ist der Gewinn steuerpflichtig. Das ist seit Jahren so. Aber ab 2025 soll sie auf 15 Jahre verlängert werden. Das ist ein großer Unterschied. Wer jetzt noch vor 2025 verkauft, hat noch die Chance, die kürzere Frist zu nutzen. Wer später verkauft, muss länger warten - oder seine Steuerlast sorgfältig planen.

Das bedeutet: Wenn Sie eine Immobilie haben, die Sie vor 8 Jahren gekauft haben, und jetzt verkaufen wollen, ist der Zeitpunkt günstig. Sie zahlen noch die alte Regelung. Wenn Sie warten, müssen Sie bis 2030 warten, um steuerfrei zu verkaufen. Ein Steuerberater kann Ihnen sagen, ob es sinnvoller ist, jetzt zu verkaufen - oder bis 2026 zu warten, um die neue Regelung auszunutzen.

Waage mit Steuerpapieren und eingespartem Geld, umgeben von Renovierungsbelegen und Häusern.

Was passiert, wenn Sie es selbst versuchen?

Sie können es versuchen. Aber die Bundesfinanzhof-Urteile zeigen: Fast jeder dritte Selbstberater macht Fehler. Der häufigste Fehler? Die Unterlagen zu Modernisierungen sind unvollständig. 42,3 Prozent der Verkäufer haben keine Belege für Renovierungen. Kein Beleg - keine Absetzbarkeit. Das bedeutet: Sie zahlen Steuern auf Geld, das Sie eigentlich investiert haben.

Ein weiteres Problem: Die Zuordnung der Kosten. Wenn Sie eine Wohnung 6 Jahre bewohnt und 4 Jahre vermietet haben, müssen Sie die Kosten anteilig aufteilen. Wer das nicht kann, verliert. Der Bundesfinanzhof hat 2023 entschieden: Wer keine genauen Nachweise hat, verliert den Anspruch auf Absetzbarkeit - und zahlt durchschnittlich 4.320 Euro zu viel an Steuern. Das ist mehr als die Gebühr eines guten Steuerberaters.

Und der Lernaufwand? Die Bundessteuerberaterkammer schätzt, dass Sie mindestens 80 Stunden brauchen, um die Regelungen zu verstehen - und das, ohne jemals Steuerrecht studiert zu haben. Sie lesen die Paragrafen, versteht nichts, suchen im Internet, landet auf falschen Seiten, verliert den Überblick. Dann kommt der Bescheid. Und dann ist es zu spät.

Wann lohnt sich eine Steuerberatung - und wann nicht?

Es gibt keine pauschale Antwort. Aber hier sind klare Anhaltspunkte:

  • Loht sich: Verkaufswert über 300.000 Euro, Besitzzeit über 5 Jahre, mehrere Modernisierungen, Grundschuld, Vermietung in der Vergangenheit, komplexe Finanzierung
  • Vielleicht nicht nötig: Verkauf einer Eigentumswohnung nach 12 Jahren, kein Vermietungszeitraum, keine Renovierungen, einfache Finanzierung, Verkaufswert unter 200.000 Euro

Ein Kunde aus Karlsruhe verkaufte 2024 eine Wohnung für 180.000 Euro. Er hatte sie 11 Jahre besessen, keine Renovierungen gemacht, keine Hypothek. Die Beratung kostete 1.200 Euro. Die Steuereinsparung: 150 Euro. Er hätte es selbst machen können. Aber er wollte Sicherheit. Und das ist auch legitim. Manchmal zahlt man nicht für die Einsparung, sondern für die Ruhe.

Wie finden Sie den richtigen Steuerberater?

Nicht jeder Steuerberater ist ein Immobilienexperte. Laut der Bundessteuerberaterkammer haben nur 34,7 Prozent der Berater sich explizit auf Immobilienverkäufe spezialisiert. Und die Unterschiede sind riesig: Spezialisten erzielen durchschnittlich 27,3 Prozent höhere Steuereinsparungen als Allrounder.

Frage Sie also:

  • „Wie viele Immobilienverkäufe haben Sie im letzten Jahr betreut?“
  • „Welche Software nutzen Sie für die Berechnung der Modernisierungskosten?“
  • „Können Sie mir ein Beispiel zeigen, wie Sie bei einem ähnlichen Fall vorgegangen sind?“

Vermeiden Sie Berater, die keine konkreten Zahlen nennen. Ein guter Berater zeigt Ihnen nicht nur die Rechnung - er zeigt Ihnen, wo er Geld gespart hat. Und er gibt Ihnen einen schriftlichen Kostenvoranschlag - mit klaren Angaben, was enthalten ist und was nicht. 31,7 Prozent der negativen Bewertungen auf Trustpilot beschweren sich über fehlende Transparenz. Das können Sie vermeiden.

Zeitlinie zeigt die Änderung der Spekulationsfrist von 10 auf 15 Jahre ab 2025.

Was Sie brauchen - die Checkliste für den Termin

Um eine Steuerberatung effektiv zu machen, braucht der Berater Unterlagen. Hier ist, was Sie vorbereiten sollten:

  1. Kaufvertrag mit allen Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbuch)
  2. Belege für alle Modernisierungen (Rechnungen, Zahlungsbelege, Fotos, ggf. Gutachten)
  3. Energieausweis
  4. Finanzierungsunterlagen (Hypothek, Tilgungsplan)
  5. Verkaufsvertrag und Maklervertrag
  6. Notarielle Urkunde zur Löschung der Grundschuld
  7. Wertgutachten (falls vorhanden)

Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 17,5 Arbeitstage. Aber wenn Sie die Unterlagen nicht haben, dauert es Monate. Und das kostet Zeit - und Geld.

Die Zahlen sprechen: Ist es wert?

Die Fachzeitschrift „Der Steuerberater“ hat die Effektivität mit 4,7 von 5 Sternen bewertet. Die durchschnittliche Steuereinsparung liegt bei 12.850 Euro. Die Kosten? Im Schnitt 1.800 Euro. Das ist eine Rendite von fast 700 Prozent. Das ist kein Luxus - das ist kluge Finanzplanung.

Der Markt wächst. 2024 lag das Volumen der Steuerberatung im Immobilienbereich bei 1,27 Milliarden Euro - und steigt jedes Jahr um 5,3 Prozent. Warum? Weil immer mehr Menschen ihre Immobilie verkaufen - und immer komplexer wird die Steuerregelung. Bis 2027 soll das Wachstum auf 6,8 Prozent pro Jahr steigen.

Und die Demografie? 78 Prozent der Immobilienbesitzer sind über 60. In den nächsten 10 Jahren werden 4,2 Millionen Immobilien verkauft - und 63,7 Prozent davon liegen noch in der Spekulationsfrist. Das ist kein kleiner Markt. Das ist eine Welle. Und wer sich nicht vorbereitet, wird überschwemmt.

Was Experten sagen - und was Sie nicht hören wollen

Dr. J. R. Herrmann, Immobiliensteuerexperte aus München, sagt: „Jeder Euro an nachweisbaren Kosten mindert den zu versteuernden Betrag.“ Einfach. Klar. Wahr.

Aber Prof. Dr. Klaus Müller von der Universität Köln warnt: „Nicht alle Steuerberater haben die notwendige Immobilienexpertise.“ Das ist die andere Seite. Sie müssen den richtigen finden. Nicht den billigsten. Nicht den, der am schnellsten antwortet. Sondern den, der weiß, wie man Modernisierungskosten richtig zuordnet, wie man Vermietungszeiten berechnet, wie man die neue Spekulationsfrist ausnutzt.

Und was sagt der Markt? Auf Trustpilot haben 1.247 Verkäufer einen Durchschnitt von 4,3 Sternen vergeben. Die häufigste positive Aussage: „Er hat 12.500 Euro an Kosten gefunden, die ich nie gesehen hatte.“ Die häufigste negative: „Die Gebühr war zu hoch - hat sich erst nach 50.000 Euro Gewinn gerechnet.“

Das ist die Wahrheit: Es gibt keinen免费 Steuerberater. Aber es gibt einen, der Ihnen 10.000 Euro spart. Und der ist es wert.

Was passiert, wenn Sie nichts tun?

Sie zahlen mehr Steuern. Punkt. Sie haben keine Chance, die Kosten zu beweisen. Sie verlieren die Möglichkeit, Ihre Investitionen abzusetzen. Sie verlieren Geld - und zwar dauerhaft. Und Sie können es später nicht mehr nachholen.

Die Steuerbehörden prüfen. Sie prüfen die Belege. Sie prüfen die Zeiten. Sie prüfen die Zuordnung. Und wenn Sie etwas falsch gemacht haben, kommt die Nachzahlung. Mit Zinsen. Mit Bußgeldern. Mit Stress.

Es ist kein Risiko, eine Steuerberatung zu buchen. Es ist ein Risiko, sie nicht zu buchen.

Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für eine Steuerberatung beim Immobilienverkauf?

Die Kosten richten sich nach dem Verkehrswert der Immobilie und werden nach der Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV) berechnet. Bei einem Wert von 300.000 Euro liegt die Mindestgebühr bei 1.872,50 Euro, die Höchstgebühr bei 11.235 Euro. Der konkrete Betrag liegt oft zwischen 1.200 und 2.500 Euro, je nach Komplexität. Zusätzlich können Gutachterkosten von 0,5 bis 1 Prozent des Immobilienwertes hinzukommen.

Welche Kosten kann ich beim Immobilienverkauf steuerlich absetzen?

Sie können alle Anschaffungs- und Veräußerungskosten absetzen. Dazu gehören: Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Grundbuchkosten, Maklerprovision, Kosten für die Löschung der Grundschuld, sowie alle Modernisierungen, die den Wert der Immobilie dauerhaft erhöhen - wie neue Fenster, Dachsanierung, Heizungswechsel oder energetische Sanierungen. Wichtig: Sie brauchen Belege. Ohne Rechnung, keine Absetzbarkeit.

Wann lohnt sich eine Steuerberatung nicht?

Wenn Sie eine kleine Eigentumswohnung nach mehr als 10 Jahren verkaufen, keine Renovierungen durchgeführt haben, keine Hypothek hatten und der Verkaufserlös unter 200.000 Euro liegt, ist die Beratung oft nicht wirtschaftlich. Der Aufwand ist höher als die mögliche Einsparung. Aber selbst dann kann sie sinnvoll sein, wenn Sie unsicher sind - denn ein Fehler kostet mehr als die Beratung.

Was ändert sich ab 2025 bei der Spekulationsfrist?

Ab 2025 soll die Spekulationsfrist von 10 auf 15 Jahre verlängert werden. Das bedeutet: Wenn Sie eine Immobilie weniger als 15 Jahre besitzen, ist der Gewinn steuerpflichtig. Wer jetzt noch vor 2025 verkauft, profitiert von der kürzeren Frist. Wer später verkauft, muss länger warten - oder seine Steuerplanung anpassen. Ein Steuerberater kann Ihnen sagen, ob es besser ist, jetzt oder später zu verkaufen.

Wie finde ich einen guten Steuerberater für Immobilienverkäufe?

Suchen Sie nach Spezialisten - nicht Allroundern. Fragt man: „Wie viele Immobilienverkäufe haben Sie im letzten Jahr betreut?“ und „Welche Software nutzen Sie für Modernisierungskosten?“ Ein guter Berater hat mindestens 10-15 Fälle pro Jahr, nutzt spezialisierte Tools wie Lexware Immobiliensteuer und kann konkrete Beispiele nennen. Vermeiden Sie Berater, die keine schriftlichen Kostenvoranschläge geben. 31,7 Prozent der negativen Bewertungen betreffen fehlende Transparenz.

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