Renovierungsdauer-Kalkulator
Geben Sie die geschätzte Dauer für jede Phase in Tagen ein. Die Eingabe sollte im Bereich der typischen Dauer liegen.
Wenn Sie vorhaben, eine Wohnung zu sanieren, stellt sich schnell die Frage: In welcher Reihenfolge sanieren man am besten, um Zeit, Geld und Ärger zu sparen? Der Schlüssel liegt in einem strukturierten Sanierungsplan - ein klarer Fahrplan, der vom Rohbau bis zu den Feinarbeiten führt.
Warum die Reihenfolge entscheidend ist
Eine falsche Reihenfolge kann zu teuren Doppelarbeiten führen. Beispiel: Der neue Fußboden wird verlegt, dann aber doch noch die Heizungsrohre nachgerüstet - das kostet Nachbesserungen und zusätzlichen Aufwand. Durch ein gut durchdachtes Vorgehen reduzieren Sie Fehlplanungen und halten den Bauzeitplan ein.
Erste Schritte: Bestandsaufnahme und Zieldefinition
Bevor Sie irgendeine Hand anlegen, erfassen Sie den Ist‑Zustand Ihrer Wohnung. Dokumentieren Sie:
- Bauliche Mängel (Feuchtigkeit, Risse, Schimmel)
- Bestehende Haustechnik (Strom, Wasser, Heizung)
- Wünsche an Raumaufteilung und Design
Ein detailliertes Bestandsprotokoll bildet die Basis für Ihren Sanierungsplan. So weiß jeder Handwerker, was er wann zu tun hat.
Phase 1 - Rohbau und statische Arbeiten
Alle Maßnahmen, die die Bausubstanz betreffen, gehören ans Heck. Dazu zählen:
- Entkernung: Entfernen von alten Bodenbelägen, Trockenbauwänden und nicht mehr benötigten Installationen.
- Tragwerksprüfung: Kontrolle von Decken, Balken und Fundamenten.
- Ausbesserungen: Risse spachteln, Feuchtigkeitsschäden sanieren.
Nach Abschluss dieser Schritte ist das Gebäude wieder „sauber“ und bereit für die Haustechnik.
Phase 2 - Haustechnik (Elektro, Sanitär, Heizung)
Jetzt kommen die drei großen Technikbereiche. Sie sollten immer in dieser Reihenfolge erledigt werden, weil jede nachfolgende Arbeit auf den korrekten Abschluss der vorherigen angewiesen ist.
Elektroinstallation: Verlegen neuer Leitungen, Anschlüsse für Steckdosen, Beleuchtung und ggf. Smart‑Home‑Komponenten.
Sanitärinstallation: Leitungsnetz für Wasser und Abwasser, Installation von Badewanne, Dusche und WC.
Heizungssystem: Fußbodenheizung, Radiatoren oder Wärmepumpe anschließen. Die Heizungsrohre müssen vor dem Bodenbelag gelegt werden, sonst entsteht Nacharbeit.
Phase 3 - Dämmung und Fenster
Ist die Haustechnik im Haus, können die energetischen Maßnahmen folgen.
Dämmung von Außenwänden, Kellerdecke und Dach sorgt für geringere Heizkosten und ein besseres Raumklima.
Direkt danach werden die Fenster ausgetauscht. Neue Fenster schließen die thermische Hülle komplett ab und verhindern Kondensation an den Rahmen.
Phase 4 - Innenausbau (Trockenbau, Bodenbelag, Malerarbeiten)
Nun können die Oberflächen bearbeitet werden. Reihenfolge:
- Trockenbau: Errichten neuer Trennwände, Abhängen von Decken, Vorbereitung für Beleuchtung.
- Bodenbelag: Verlegen von Parkett, Laminat, Vinyl oder Fliesen - erst nachdem alle Leitungen und Heizung verlegt sind.
- Malerarbeiten: Grundieren, Streichen oder Tapezieren. Die letzten Schritte, weil Pinselspuren nicht über neu verlegte Böden laufen dürfen.
Phase 5 - Feinarbeiten und Ausstattung
Zum Schluss kommen die „Feinarbeiten“:
- Küchenmontage: Einbauküchenmodule, Arbeitsplatten, Geräteanschlüsse.
- Sanitärobjekte: Armaturen, Waschtische, Badmöbel.
- Einbau von Lichtschaltern, Steckdosenleisten und Smart‑Home‑Steuerungen.
Wenn diese Arbeiten erst nach dem Streichen erledigt werden, bleiben keine Kratzer oder Farbspritzer zurück.
Checkliste für den gesamten Sanierungsprozess
| Phase | Hauptaufgabe | Typische Dauer (Tage) |
|---|---|---|
| 1 - Rohbau | Entkernung, Tragwerksprüfung, Ausbesserungen | 7‑14 |
| 2 - Haustechnik | Elektro, Sanitär, Heizung | 10‑21 |
| 3 - Dämmung & Fenster | Wärmedämmung, Fenstererneuerung | 5‑10 |
| 4 - Innenausbau | Trockenbau, Boden, Malerarbeiten | 10‑15 |
| 5 - Feinarbeiten | Küche, Bad, Elektro-Feinabstimmung | 5‑8 |
Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden
Fehler 1: Frühes Verlegen des Bodenbelags - Wenn erst später Heizungsrohre nachgerüstet werden, entsteht Aufbruch.
Fehler 2: Ignorieren der Feuchtigkeitsmessung - Feuchtigkeit im Untergrund führt zu Schimmel nach dem Tapezieren.
Fehler 3: Keine Pufferzeit einplanen - Lieferverzögerungen von Fenstern oder Küchenmöbeln können den gesamten Zeitplan kippen.
Ein realistischer Zeitpuffer von 10 % aller Planungszeiten schützt vor Stress.
Mini‑FAQ - Ihre brennenden Fragen
Muss ich bei einer Altbausanierung zuerst die Statik prüfen?
Ja. Ohne klare Aussage zur Tragfähigkeit können Sie später keine Wände einziehen oder schwere Geräte installieren - das gefährdet das ganze Projekt.
Kann ich die Elektroinstallation selbst ausführen?
Grundlegende Steckdosen können Sie mit entsprechender Fachkenntnis selbst legen, doch bei Leitungsführung und Sicherungen ist ein zertifizierter Elektriker Pflicht.
Wie lange dauert es, ein altes Bad komplett zu renovieren?
Für ein durchschnittliches Bad benötigen Sie etwa 2‑3 Wochen, wenn Sanitär, Heizung und Fliesen gleichzeitig durchgeführt werden.
Sollte ich zuerst die Fenster austauschen oder Dämmung anbringen?
Die Fenster kommen nach der Dämmung, weil nur dann die komplette Gebäudehülle fertig ist und keine nachträglichen Anschläge nötig werden.
Wie plane ich Pufferzeiten sinnvoll ein?
Rechnen Sie zu jeder Hauptphase etwa 1‑2 Tage zusätzlich ein. So können Lieferverzüge, Genehmigungs‑ oder Schadensfälle aufgefangen werden.
Fazit: Der Schlüssel zur erfolgreichen Sanierung liegt in der Planung
Wenn Sie die hier dargestellte Reihenfolge einhalten, sparen Sie nicht nur Geld, sondern minimieren Stress und Überraschungen. Ein klarer Sanierungsplan ist Ihr bester Freund - er sorgt dafür, dass jedes Gewerk zur richtigen Zeit startet und das Endergebnis Ihren Erwartungen entspricht.
Kommentare
Dagmar Devi Dietz
Ich hab neulich meine Dachgeschosswohnung komplett saniert und das war ein echter Wirbelsturm – zuerst alles entkernt, dann die neue Elektro‑Leitung gezogen, danach das Bad und schließlich das schöne Parkett. 😅 Dabei hab ich gemerkt, wie wichtig ein fester Plan ist, sonst verliert man schnell den Überblick. Ich kann jedem nur raten, sich zuerst einen klaren Ablauf zu schreiben und dann die einzelnen Gewerke Schritt für Schritt abzuarbeiten.
Daniel Shulman
Dein Erfahrungsbericht ist super hilfreich! In der Rohbauphase lohnt es sich, das Tragwerk mit einem Statiker abzuklären, damit später keine Überraschungen bei der Lastverteilung auftreten. Beim Elektro sollte man unbedingt die Laststromkreise nach DIN VDE 0100 planen, damit später keine Überlast entsteht. Auch die Sanitär‑Entwässerung lässt sich am besten im Vorfeld mit einem Sani‑Plan visualisieren, das spart späteres Nacharbeiten erheblich. Und nicht zu vergessen: Die Dämmung vor den Fenstern einbauen, sonst entstehen Wärmebrücken.