Krypto-Optionen: So funktioniert der Handel einfach erklärt

Du hast bestimmt schon von Optionen gehört, weißt aber nicht, wie das Ganze bei Kryptowährungen aussieht? Keine Sorge - hier erfährst du Schritt für Schritt, was Krypto-Optionen sind, welche Arten es gibt und wie du sie selbst handeln kannst. Einfach, praxisnah und ohne Fachchinesisch.

Was sind Krypto-Optionen?

Wenn du über Krypto-Optionen derivate Finanzinstrumente, die dir das Recht, aber nicht die Pflicht geben, eine Kryptowährung zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen nachdenkst, stellst du dir im Grunde einen Vertrag vor, der an den Preis einer digitalen Währung gekoppelt ist. Du entscheidest, ob du später kaufen (Call) oder verkaufen (Put) willst - ohne dass du die Kryptowährung sofort besitzen musst.

Grundtypen: Call-Option und Put-Option

Die beiden Grundformen heißen Call-Option ein Kontrakt, der dem Käufer das Recht gibt, das Underlying Asset zu einem festgelegten Preis zu kaufen und Put-Option ein Kontrakt, der das Recht zum Verkauf des Underlying Asset zu einem vorher definierten Preis einräumt. Welche Variante für dich sinnvoll ist, hängt davon ab, ob du mit steigenden oder fallenden Kursen rechnest.

Call‑Option vs. Put‑Option im Überblick
MerkmalCall‑OptionPut‑Option
ZielKauf des UnderlyingVerkauf des Underlying
ProfitzonePreis über AusübungspreisPreis unter Ausübungspreis
Typischer EinsatzSpekulation auf KursanstiegAbsicherung bei Kursrückgang
Risiko für KäuferVerlust der PrämieVerlust der Prämie
Risiko für VerkäuferUnbegrenzter VerlustVerlust bis zum Ausübungspreis

Wie funktioniert der Optionshandel?

Der eigentliche Handelsablauf lässt sich in vier Schritte zerlegen:

  1. Wähle eine Börse eine Plattform, die Krypto‑Derivate anbietet, z.B. Deribit oder Bybit aus, die deinen gewünschten Basis‑Asset (Underlying) unterstützt.
  2. Lege das Underlying Asset die Kryptowährung, auf die sich die Option bezieht, wie Bitcoin oder Ethereum fest und bestimme den Ausübungspreis (Strike).
  3. Entscheide dich für Laufzeit und Art (Call/Put). Die Volatilität die Schwankungsintensität des Basiswerts, die maßgeblich den Optionspreis beeinflusst ist hier ein entscheidender Faktor.
  4. Lege deine Margin die Sicherheitsleistung, die du hinterlegen musst, um das Risiko zu decken fest und bestätige die Order.

Nach Ablauf der Laufzeit kann die Option entweder ausgeübt werden (wenn sie im Geld ist) oder verfällt, wobei du lediglich die gezahlte Prämie verlierst.

Trader an modernem Schreibtisch prüft Krypto‑Optionen‑Grafiken auf mehreren Bildschirmen, nachts hinter transparentem Fenster.

Preisbildung und Volatilität

Der Preis einer Krypto‑Option, oft als Prämie bezeichnet, setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Der wichtigste Baustein ist die erwartete Volatilität die statistische Messgröße für Kursbewegungen des Basiswerts. Je höher die Volatilität, desto teurer die Option, weil die Chance auf starke Kursbewegungen steigt.

Zusätzlich fließen Zeitwert (je länger die Laufzeit, desto höher) und das aktuelle Kursniveau des Underlying ein. Das berühmte Modell von Black‑Scholes wird häufig adaptiert, um Krypto‑Optionen zu bewerten - obwohl die Annahmen (z.B. konstante Volatilität) nicht immer passen.

Risiken und gängige Strategien

Wie bei jedem Derivat gibt es Risiken. Der häufigste Verlust entsteht, wenn die gezahlte Prämie verfällt, weil die Option nie im Geld liegt. Für Verkäufer kann das Risiko noch größer sein - besonders bei ungedeckten Call‑Optionen, wo theoretisch unbegrenzte Verluste drohen.

Ein paar beliebte Strategien helfen, das Risiko zu steuern:

  • Covered Call: Du besitzt das Underlying und verkaufst gleichzeitig Call‑Optionen. So bekommst du Prämien, die dein Gesamtergebnis verbessern, solange der Kurs nicht stark steigt.
  • Protective Put: Du kaufst einen Put, um dein bestehendes Krypto‑Portfolio gegen Kursrückgänge abzusichern.
  • Straddle: Kauf von Call und Put mit gleichem Strike und gleicher Laufzeit, um von großen Bewegungen in jede Richtung zu profitieren.
Collage der Strategien Covered Call, Protective Put und Straddle mit Bitcoin‑/Ethereum‑Symbolen und Optionstickets.

Praktische Schritte für den Einstieg

Wenn du jetzt Krypto‑Optionen selbst handeln willst, folge diesem kurzen Leitfaden:

  1. Eröffne ein Konto bei einer regulierten Krypto‑Derivate‑Börse (z.B. Deribit, Bybit, Binance Futures).
  2. Durchlaufe den KYC‑Prozess (Identitätsprüfung) - das ist bei den meisten Plattformen Pflicht.
  3. Transferiere deine Kryptowährungen oder Stablecoins auf das Börsen‑Wallet, um die erforderliche Margin zu decken.
  4. Wähle im Handelsmenü „Optionen“, bestimme das gewünschte Underlying, Strike‑Preis und Ablaufdatum.
  5. Setze den Einsatz (Prämie) und bestärke die Order. Beobachte die Marktbewegungen und entscheide rechtzeitig, ob du ausüben, schließen oder laufen lassen willst.

Prüfe immer die Liquidität des Marktes - niedrige Liquidität kann zu breiten Geld-Brief-Spannen führen und deine Ausführung teurer machen.

Checkliste für den Optionshandel

  • Verstehe den Unterschied zwischen Call und Put.
  • Kenntnis der Volatilität und deren Einfluss auf den Preis.
  • Bestimme dein Risiko‑Management (z.B. maximale Prämienhöhe, Stop‑Loss‑Strategien).
  • Wähle eine Börse mit hoher Liquidität Ausreichend Handelsvolumen, das enge Geld‑Brief‑Spannen ermöglicht.
  • Stelle sicher, dass du ausreichend Margin hinterlegen kannst, um mögliche Nachschussforderungen zu decken.
  • Verfolge regelmäßig Nachrichten und technische Analysen, die die Kursentwicklung deiner Basis‑Assets beeinflussen können.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einer Krypto‑Option und einem Futures‑Kontrakt?

Bei einer Option hast du das Recht, aber nicht die Pflicht, das Underlying zu einem festgelegten Preis zu handeln. Ein Futures‑Kontrakt verpflichtet dich hingegen, das Asset zum vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.

Muss ich die Kryptowährung besitzen, um eine Call‑Option zu kaufen?

Nein. Der Kauf einer Call‑Option erfordert lediglich die Zahlung der Prämie. Du brauchst das Basis‑Asset erst, wenn du die Option ausübst.

Wie hoch ist das maximale Risiko beim Kauf einer Option?

Das Risiko ist auf die gezahlte Prämie begrenzt. Wenn die Option verfällt, verlierst du genau diesen Betrag.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis einer Krypto‑Option?

Wichtige Faktoren sind die aktuelle Marktpreis des Underlying, der Ausübungspreis, die Restlaufzeit, die erwartete Volatilität und die aktuelle Zinslandschaft.

Kann ich Optionen auf jede Kryptowährung handeln?

Nicht alle Coins werden an allen Börsen angeboten. Die beliebtesten Optionen gibt es meist für Bitcoin, Ethereum und große Altcoins wie Binance Coin.

Was passiert, wenn meine Position liquidiert wird?

Bei einer Margin‑Liquidation wird deine offene Position automatisch geschlossen, um weitere Verluste zu vermeiden. Du verlierst dann nicht nur die Prämie, sondern möglicherweise zusätzliches eingesetztes Kapital.

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