Kappungsgrenze: Was sie bedeutet und warum sie bei Sanierungen wichtig ist
Kappungsgrenze, die maximale Höhe an Fördermitteln, die du für eine Sanierung erhalten kannst, unabhängig von den tatsächlichen Kosten. Auch bekannt als Förderobergrenze, ist sie kein Fehler im System – sie ist ein bewusstes Design, um zu verhindern, dass zu viel Geld in Projekte fließt, die nicht wirtschaftlich sinnvoll sind. Stell dir vor, du willst deine Außenwände dämmen, die Kosten liegen bei 25.000 Euro, aber die Kappungsgrenze für dieses Maßnahmenpaket liegt bei 18.000 Euro. Dann bekommst du nur 18.000 Euro Förderung – egal, wie viel du ausgegeben hast. Das klingt unfair? Ist es aber nicht. Denn die Regeln sollen verhindern, dass jemand eine teure Luxusdämmung mit öffentlichem Geld finanziert, während andere nur die Grundausstattung bekommen können.
Die Energieeinsparverordnung, die gesetzliche Grundlage für energetische Sanierungen in Deutschland legt fest, wann und wie die Kappungsgrenze greift. Sie hängt vom Sanierungsziel ab: Ist es eine Wärmedämmung, ein Fensteraustausch oder eine Heizungserneuerung? Jede Maßnahme hat ihre eigene Obergrenze. Und wenn du mehrere Maßnahmen kombinierst – etwa Dämmung plus neue Fenster plus Heizung – dann wird die Kappungsgrenze für das gesamte Paket neu berechnet. Hier kommt die Gebäudeenergiegesetz, das 2024 aktualisierte Gesetz, das Sanierungsregeln bundesweit einheitlich regelt ins Spiel. Es hat die alten Regeln aus der EnEV abgelöst und die Kappungsgrenzen klarer definiert – aber auch strenger gemacht.
Warum sollte dir das überhaupt etwas angehen? Weil du sonst Geld liegen lässt. Viele Hausbesitzer rechnen falsch: Sie denken, je mehr sie ausgeben, desto mehr bekommen sie zurück. Falsch. Die Kappungsgrenze ist wie ein Glas mit einem festen Deckel – du kannst so viel Wasser hineingießen, wie du willst, aber es läuft immer nur bis zum Rand über. Wenn du 30.000 Euro investierst, aber die Kappungsgrenze nur 20.000 Euro erlaubt, dann ist der Rest dein Eigenanteil – und nicht mehr Förderung. Das bedeutet: Planen ist wichtiger als sparen. Du musst wissen, welche Maßnahmen wie viel Förderung bringen, und dann genau abwägen, was sinnvoll ist. Ein Beispiel: Wenn du eine alte Heizung ersetzt, bekommst du bis zu 40 % Förderung – aber nur bis zur Kappungsgrenze von 15.000 Euro. Wenn die neue Heizung 20.000 Euro kostet, dann bekommst du nur 6.000 Euro (40 % von 15.000). Der Rest kommt aus deiner Tasche. Also: Lieber eine etwas günstigere, aber förderfähige Lösung wählen, als teuer zu sanieren und nur einen Teil der Förderung zu kriegen.
Was viele nicht wissen: Die Kappungsgrenze kann manchmal umgangen werden – aber nur mit cleverer Planung. Wenn du zwei separate Förderanträge stellst – etwa eine Wärmedämmung und einen Fenstertausch – und sie als zwei unabhängige Maßnahmen einreichst, dann greift jede ihre eigene Kappungsgrenze. Das ist legal, wenn die Maßnahmen wirklich voneinander unabhängig sind. Aber Achtung: Die Prüfer schauen genau hin. Wenn sie merken, dass du nur deshalb aufgeteilt hast, um mehr Förderung zu kriegen, dann wird der Antrag abgelehnt. Es geht also nicht um Tricks, sondern um kluge Strukturierung.
Die Kappungsgrenze ist kein Hindernis – sie ist ein Filter. Sie sorgt dafür, dass Fördergelder dort eingesetzt werden, wo sie den größten Effekt haben: bei grundlegenden, wirtschaftlichen Sanierungen. Wer sie versteht, spart nicht nur Geld, sondern macht auch seine Immobilie wirklich fit für die Zukunft. In den folgenden Artikeln findest du konkrete Beispiele, wie andere Hausbesitzer mit der Kappungsgrenze umgegangen sind – mit echten Kosten, echten Förderhöhen und ohne Überraschungen.
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